»Und ich frage die politischen Ökonomen, die Moralisten, ob sie bereits die Anzahl der Personen berechnet haben, die gezwungenermaßen zu Elend, unverhältnismäßiger Arbeit, Entwürdigung, skrupelloser Ignoranz, unsichtbarer Ungnade, absoluter Misere verurteilt sind, um einen Reichen zu produzieren?«
Almeida Garrett (1799–1854)
Regie: Marcelo Miguel
Mit: Agnes Knoop, Rita Bückert, Lena Sutor-Wernich, Marcelo Miguel, Thomas Elgner & Vital Soares
Einer der erfolgreichsten Immobilienmakler des Landes hat den verrückten Traum, die ganze Stadt an einen riesigen Investor zu vermitteln und von diesem zum Hausverwalter und somit zum Immobilienkönig der gesamten Stadt ernannt zu werden. Er ist dabei alles zu tun, um diesen Traum zu verwirklichen, als seine Tochter – verzweifelt mit dieser Situation – einen strategischen Plan entwirft, um ihn von dieser Schnapsidee abzubringen. Sie engagiert für die Umsetzung ihrer Idee eine Theatertruppe.
Die Rettungsaktion zeigt die absurde Situation des Kampfes um Wohnraum, bei dem fast immer die Privilegierten am längeren Hebel sitzen und die, die wenig haben, verdrängt werden.
Im Zuge der aktuellen Brisanz der Wohnraumknappheit und der konstant steigenden Miet- und Immobilienpreise in den großen Städten des Landes widmet sich das Theater Instrumental mit diesem Stück der Frage:
Wem gehört die Stadt – den Menschen, die sie bewohnen, oder Immobilienmaklern und unsichtbaren Investoren?
Ein Straßentheaterprojekt
Mit dem Stück Die verkaufte Stadt soll das Theater in den öffentlichen Raum gebracht und auf humor- und phantasievolle Weise die Frage nach den Möglichkeiten und der Realität der Gestaltung unserer Lebenswelt gestellt werden. Wir vom Theater Instrumental möchten das Theater wieder auf die Straße, zu den Menschen bringen. Der öffentliche Raum, als Bühne und Forum für gesellschaftliche Anliegen, ist ein demokratischer Raum, der allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist.
Das Theaterstück Die verkaufte Stadt soll daher an belebten Plätzen in Freiburg und anderen Städten, sowie an »Randplätzen« gezeigt werden, um auch Menschen, die kaum in Kontakt mit Theater und Kunst stehen, zu erreichen.