KontACTpoesie

Eine Gruppe junger Schauspieler*innen mit kraftvoll emotionalem Ausdruck in Bewegung

Eine Kooperation von Kubus 3 und Das Theater Instrumental gefördert durch das Kulturamt Freiburg

mit Abdoulaye Bah aus Guinea, Carina Andrinandrasana aus Madagaskar, Essé Houlessodji aus Togo, Harouna Sow aus Guinea, Isa aus Afghanistan, Iara Jübermann Miguel aus Brasilien-Deutschland, Johanna Mühme aus Deutschland, Naomi Berg aus Israel-Deutschland, Rixhina Atia aus Albanien, Thobekile Sibanda aus Simbabwe,Teckla Sardanasshvili aus Georgien und Zozan Akgül aus der Türkei.

Regieassistenz: Naiana Padial aus Brasilien
Organisation und Dokumentation: Teresa Müller Miguel aus Deutschland
Leitung: Marcelo Miguel aus Brasilien

Die Gruppe vor der Aufführung im September 2021

KontaACTpoesie ist Begegnung junger Menschen aus unterschiedlichen Kulturen: Zwölf Teilnehmer*innen aus elf verschiedenen Ländern leben in Freiburg, sie gehen hier zur Schule, bzw. zur Arbeit. In einem fremden Land zu leben und aufgrund der Corona-Situation nur eingeschränkte Möglichkeiten für Begegnung zu haben führt zwangsläufig zu Isolation. Vielleicht genau aus diesen Lebenssituationen heraus, waren die Begegnungen im Projekt KontACTpoesie wertvoll und besonders.

Im Juni wurden in den Räumen von Kubus³ (Freiburg i. Br.) erste Treffen organisiert, um einander kennen zu lernen. Inspiriert hat die Gruppe das Gedicht von Michael Ende „Der Traum vom Fliegen“. Ein Gedicht voller Hoffnung: „Du fliegst und du fliegst und du brauchst kein Ziel. Das Dasein selbst ist Glück!“



Auch die Teilnehmer*innen konnten dieses Glück im Kontakt mit den anderen spüren und erleben. Die Freude am Theaterspielen, Tanzen und Singen, am Sprechen von Gedichten in der eigenen Muttersprache und dabei den Emotionen einen künstlerischen Ausdruck verleihen. Diese Vielfalt der Kulturen und der verschiedenen Sprachen bereicherten und inspirierten die Gruppe enorm. Im Juli und August 2021 traf sich die Gruppe einmal wöchentlich, sammelte Texte und Ideen und stieg auf diese Weise in die Theaterarbeit ein.

In einer Kompakt-Intensiv-Woche im September 2021 stellte sich die Gruppe dann der Herausforderung, ein aufführungsreifes Werk auf die Beine zu stellen, welches am Ende der Woche im kleinen Kreis aufgeführt wird. Jeden Tag entstanden neue Szenen und Geschichten, wobei auch viele Fragen aufkamen – wie zum Beispiel: Wie kann man sich von Unterdrückung befreien? Wie soll ich meinen eigenen Weg finden und wie kann ich meine Träume verwirklichen?


In dieser intensiven Arbeitsphase wuchs die Gruppe sehr eng zusammen. Besonders auch die persönlichen Gespräche in den Pausen, das gemeinsame Essen, zusammen lachen und etwas voneinander zu erfahren führten zu einer tiefen Erfahrungen von Begegnung, Achtung, Wertschätzung und Verbindung und damit zu KontACT.
Besonders der Austausch über das Leben in Freiburg, über Heimweh, die Schwierigkeiten, die man im eigenen Leben hier erlebt, alltägliche Herausforderungen und Träume.
Der Gruppe gelang es, diese persönlichen Erfahrungen auf die Bühne zu bringen und sie ließen auch die Zuschauer*innen an dieser besonderen Atmosphäre teilhaben.
Am 10. und 11. September 2021 wurde „das Stück“ zweimal vor einem kleinen Gästekreis in Freiburg aufgeführt. Die jungen Menschen zeigten sich in voller Präsenz, in ihrer Individualität und als Gemeinschaft und tauchte leuchtend in eine Geschichte ein, die sie zusammen geträumt haben…


Und du fragst dich, warum man es je vergisst,
warum man nicht glaubt daran,
dass man immer so frei wie ein Vogel ist
und in Wahrheit fliegen kann


KontACTpunkte

Künstlerische Plattform für Begegnung auf Augenhöhe und Austausch zwischen Generationen

in Kooperation mit der Via Nova Schule und der Pädagogischen Hochschule Freiburg

Foto: Teresa Müller Miguel

Leben wir aneinander vorbei?

Wo und wie begegnen sich Jung und Alt im Alltag? Wie kommt es, dass sich zwei Bildungsinstitutionen einen Campus teilen, jedoch kaum Kontakt zwischen den Lernenden entsteht? In einer Zeit in der die natürlichen Generationenbeziehungen immer mehr abnehmen und in einer Stadt die täglich vielfältiger und bunter wird, wollen wir von Das Theater Instrumental eine künstlerische Plattform des Austausches und Zusammenseins zwischen Generationen kreieren. Unser Anliegen ist es mit dem Projekt KontACTpunkte Kontakt zwischen Menschen zu schaffen, die sich im Alltag nicht bewusst begegnen, obwohl sie Seite an Seite leben und lernen.

In unseren abgeschlossenen Projekten Bild Rolle Bild (2016) und Crossing Bridges (2017) arbeiteten wir mit jugendlichen Schüler*innen mit und ohne Fluchterfahrung zweier Freiburger Schulen.

Nun knüpfen wir an die entstandenen Kontakte und Kooperationen an und entwickeln gleichzeitig die Idee des Brückenschlagens weiter. Mit dem Projekt KontACTpunkte sprechen wir neben Schüler*innen auch Student*innen der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Senior*innen eines Wohnheimes im Freiburger Osten an.

In diesem Projekt streben wir somit nicht nur einen interkulturellen und institutionellen, sondern auch einen intergenerationellen Austausch an. Die Idee einer Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule drängte sich uns aufgrund der räumlichen Nähe beider Institutionen (Vianova und PH) förmlich auf. Beide teilen sich den selben Campus, die Schüler*innen und Student*innen stehen Beobachtungen und Erzählungen nach allerdings kaum in Kontakt.

Trailer